Wusstest du, dass ich gelernte Ergotherapeutin bin? In meiner beruflichen Laufbahn arbeite ich unter anderem viel mit Kindern und jetzt profitiere ich auch von meiner Ausbildung als Kinderyogalehrerin. Denn Kinderyoga fördert Kinder auf ganzheitlicher Ebene, viele verschiedene Bereiche werden positiv angesprochen und ganz spielerisch angeregt. 

Welche Bereiche das sind und wie das im Kinderyoga passiert, möchte ich dir in diesem Blogbeitrag erklären.

Anhand einiger Beispielen möchte ich dir aufzeigen, was Kinder während der Yogastunde machen und welche Bereiche damit gefördert werden. 

Rituale

Kinderyoga-Stunden haben meistens Rituale, mit denen z.B. Stunden Beginnen oder Enden. Rituale sind widerkehrende Handlungen, die besonders Kindern Geborgenheit und Sicherheit geben. Diese immer wiederkehrende Abläufe bringen in die Welt des Kindes Übersicht. Sie vermitteln Verlässlichkeit und Vorhersehbarkeit, die Kinder wissen was passiert und können sich darauf einstellen. 

Mudras

Mudras sind bestimmte Finger – oder Handhaltungen. Im Yoga sollen sie Energie lenken, z.B. Ruhe und Konzentration bringen, uns Mut schenken oder den Fokus lenken. Einer der bekanntesten Mudras ist wohl die Chin Mudra, dort wird mit Zeigefinger und Daumen ein Kreis gebildet, die restlichen 3 Finger sind locker gestreckt. Sie wird gerne bei der Meditation genutzt. Im Kinderyoga kann man diese Fingerhaltungen unterschiedlich einsetzten. Man kann sie als Konzentrationsübung nutzen, indem man eine Mudra auswählt und alle Kinder machen sie gemeinsam, um zur Ruhe zu kommen, dadurch wird u.a. die Aufmerksamkeit gefördert. 

Oder man setzt sie dynamisch ein. Ein Beispiel: Jeder Finger berührt abwechselnd den Daumen und man sagt gemeinsam “ Ich (Daumen & Zeigefinger) kann (Daumen & Mittelfinger) alles (Daumen & Ringfinger) schaffen (Daumen & Kleiner Finger). Oder Ich bin ganz mutig; Ich bin ganz toll.  Man kann die Geschwindigkeit erhöhen, es mit jeder Hand einzeln oder mit beiden gleichzeitig machen. 

Dies fördert unter anderem die Auge-Hand- Koordination, Fingerkoordination und die Fingerdifferenzierung.

 

 

Lotus Mudra – mit diesem Mudra öffnen wir unser Herz, es steht für persönlichen Fortschritt und Wachstum. 

 

 

 

Mudras können z.B. auch Kindern helfen die beim Schreiben verkrampfen oder wenn die Finger müde werden. So kann man die Mudras als Lockerungen für zwischendurch für die Finger und Hände benutzen. Eine echte Wohltat. 

"Man kann aus Kindern nichts herausprügeln, aber vieles herausstreicheln."

Yogaübungen

Viele Kinder heutzutage bewegen sich viel zu wenig, sie sitzen lange in der Schule, bei den Hausaufgaben und nachmittags vor den Spielekonsolen. Sie sind weniger in Sportvereinen aktiv oder spielen einfach weniger draußen.  Und das macht sich bemerkbar, viele Fähigkeiten, die Kinder in ihrem natürlichen Bewegungsdrang erlernen, gehen verloren. Ich beobachte immer wieder, dass Kinder den Bezug zu ihrem Körper verlieren, sie wissen manchmal nicht wo sich einzelne Körperteile befinden, “leg dich auf deinen Rücken” wird zur richtigen Herausforderung, Einbein-Stand, Krabbeln und Hüpfen sind kaum möglich. Von komplexen Bewegungsabläufen will ich gar nicht erst Anfangen. 

Die verschiedenen Yogaübungen, die sogenannten Asanas, sind tolle Möglichkeiten genau das zu beüben. In tollen Geschichten verpackt werden ganz unterschiedliche Übungen gemacht, mal gehüpft wie ein Frosch oder ausbalanciert im Tiger, mal schlängeln wie eine Schlange oder entspannt wie eine Maus. 

Dadurch wird die Körperwahrnehmung und -koordination gefördert, das Gleichgewicht und die Ausdauer geschult. Der eigene Körper wird wieder wahrgenommen und erspürt. 

Vor allem haben die Kinder im Yoga die Möglichkeit sich auszuprobieren, jeder macht erstmal das, was er gut kann und wenn es erstmal nicht klappt, so what, beim nächsten Mal wird es vielleicht klappen. 

Auch die kleinen Wahrnehmungs- oder Atemübungen helfen sich und seinen Körper besser wahrzunehmen. So werden nach aktiven Bewegungsphasen, immer wieder ruhige Phasen eingebaut, damit die Kinder lernen sich wahrzunehmen: “Wie atme ich gerade” oder “Wie fühlen sich meine Beine jetzt an”? Auch das trägt zur Körperwahrnehmung bei. 

Sozialkompetenz

Kinderyoga geht nur gemeinsam. Das heißt wir müssen einen guten Weg finden miteinander umzugehen. Ich benutzte z.B. einen Redestab in meinen Stunden. Jedes Kind, dass den Redestab hat, darf etwas erzählen, wir anderen hören zu. Bei Partnerübungen oder -massagen müssen die Kinder aufeinander zu gehen, das andere Kind fragen, was es möchte oder ob die Massage zu fest oder zu leicht ist. Sie müssen die Grenzen der anderen wahrnehmen und akzeptieren. Ich vermittle den Kinder auch, dass es ok ist, wenn jemand eine Übung nicht machen möchte oder noch nicht gut kann. Derjenige wird nicht verurteilt, sondern so angenommen wie er ist, es geht nicht um Leistung, sondern um ein gutes Miteinander. 

"Man darf nicht verlernen, die Welt aus Kinderaugen zu sehen"

Kreativer Teil

Immer wieder baue ich auch kleine Bastelarbeiten in meinen Yogastunden ein. Die Kinder lieben es! Passend zum Thema basteln wir mal Achtsamkeitswürfel oder Superhelden Masken, gestalten Bilder zum Thema “Reise nach Indien” oder malen Mandalas aus. 

Die Kinder fördern ihre Konzentration und Handlungsplanung, Umgang mit Stift, Schere und Kleber wird beübt, die Kreativität gefördert, das Selbstbewusstsein gesteigert und die Feinmotorik geschult. 

Fantasiereisen bzw. Entspannungsgeschichten

Am Schluss einer jeder Yogaeinheit gibt es eine Fantasiereise oder Entspannungsübung. Nach viel Bewegung und Aktivität, gehört auch die Entspannung dazu. Die kann ganz unterschiedlich aussehen, es kann eine Fantasiereise sein, ein Bodyscan, eine Partnermassage, jedes Kind kann für sich ein Mandala legen oder ausmalen. Man sollte es immer anpassen, an seine Kinder, die Tagesform oder das Thema. Der Entspannungsteil kann daher mal eher passiv oder eher aktiv sein. Auch die Dauer sollte man immer individuell je nach Alter anpassen.

Entspannungsphasen helfen Kindern mit Stress umzugehen, sich und seine Gefühle wahrzunehmen, Energie aufzutanken, Spannungen abzubauen, es regt die Fantasie und Kreativität an. 

Wie du siehst, Kinderyoga ist sehr vielfältig, es fördert und regt viele Bereiche der kindlichen Entwicklung an. Es macht Spaß und Freude.

Je nach dem, welches Thema du für deine Kinderyoga-Stunde wählst, kannst du den Fokus auf ganz unterschiedliche Bereiche lenken, mal ist es vielleicht die Bewegung, mal die Entspannung, mal die Selbstwahrnehmung oder der Umgang miteinander. 

Die Kinder steigern ihr Selbstbewusstsein, lernen sich und ihre Gefühle besser kennen und können somit eigene Bedürfnisse besser wahrnehmen und benennen. Ihre Körperwahrnehmung wird gesteigert, der Umgang miteinander verbessert. Die Feinmotorik, Handlungsplanung und Aufmerksamkeit gefördert. Ihre Kreativität und Fantasie angeregt.

Kinderyoga ist einfach spitze! 

Ich hoffe, du hast einen Eindruck davon bekommen, welches Potential Kinderyoga bietet.

Welche Erfahrung hast du mit Kinderyoga gemacht, schreib doch gerne in die Kommentare. Und wenn du keine Blogbeiträge, Termine und weitere Inspirationen mehr verpassen möchtest, dann melde dich doch zu meinem Newsletter an.

Liebe Grüße

Jessica

Ihre Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Ihre Anmeldung war erfolgreich.

Miracleyoga Newsletter

Melde dich für meinen Newsletter an, um immer auf dem Laufenden zu sein.

Wir verwenden Sendinblue als unsere Marketing-Plattform. Wenn Sie das Formular ausfüllen und absenden, bestätigen Sie, dass die von Ihnen angegebenen Informationen an Sendinblue zur Bearbeitung gemäß den Nutzungsbedingungen übertragen werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert